6.3.2008
Groß war der Optimismus im Westen, als Peking zur Olympia-Stadt ausgerufen wurde. Enttäuscht stellen Menschenrechtsaktivisten heute fest, dass China brutale Methoden anwendet, um sich bei diesem Großereignis gut darzustellen. „Gold für die Menschenrechte“ war offenbar eine falsche Vorstellung.
Rosenheim – Todesstrafe, Folter, unfaire Gerichtsverfahren, nichts habe sich geändert, stellte Rainer Siwitza bei einem Abend von Amnesty International im Rosenheimer Bildungszentrum fest. China ist dort derzeit das beherrschende Thema. Musik und Poesie, Religion und Wirtschaft wurden schon behandelt. Jetzt zeichnete Amnesty International ein düsteres Bild, was die Menschenrechte angeht.
Dass in der Rechtsauffassung der Chinesen das Interesse der Gemeinschaft über dem des Individuums steht, überrascht bei einem Blick in die Geschichte nicht. Dr. Ulrich Ruß machte deutlich, dass vorsichtige Änderungen Anfang des letzten Jahrhunderts durch die Sozialistische Volksrepublik China zunichte gemacht wurden. Die 1949 unter Mao Zedong eingerichtet Funktionärs-Diktatur bestehe immer noch. Die „Reformen“ der letzten Jahre dienten nur dem wirtschaftlichen Aufschwung.